LOOCK: Wohnmaschine Archive

Dunja Evers




Dunja Evers, Ausstellungsansichten Wohnmaschine, 2000



04. Mai - 25. Juni 2000

 

Dunja Evers zeigt in der Wohnmaschine vom 5. Mai bis 25. Juni 2000 erstmals fotografische Arbeiten aus der Serie „Landschaft“ und den Super-Acht-Film "A rose (part 1)". Die Wahrnehmung von Landschaft ist für den Menschen eng an die gefühlsmäßige und assoziative Ebene geknüpft. Die Landschaften von Dunja Evers sind einfarbig und wollen kein Abbild einer bestimmten Landschaft sein. Vielmehr sind sie der Versuch einer Zustandsbeschreibung beim Betrachten einer Landschaft. Die Bilder verweigern den eindeutigen visuellen Zugriff auf die Darstellung und geben ihr Motiv erst nach längerem Betrachten frei. Der Entstehungsprozeß der Bilder ist dabei Teil des Konzepts. Dunja Evers fotografiert von eigenen Super-Acht-Filmen, wie durch einen vorgesetzten Filter ihre Landschaften. Bei dieser Technik überlagern sich in jeder Aufnahme bis zu 48 Filmbilder, da ihre fotografische Belichtungszeit länger ist als die Durchlaufgeschwindigkeit des Films für ein Bild. Der Abzug ihrer „Filmfotografien“ wird dann in mehren Schichten koloriert. Das Ergebnis ist ein kleinformatiges, stilles, monochromes Bild mit minimaler Zeichnung, welches seine Kraft aus der Summe vieler folienhafter Schichten zieht.

Im unteren Raum der Galerie schenkt ein Mann einer Frau ein Rose. In "A Rose" (Part 1) benutzt Dunja Evers einen gefundenen Super-Acht-Film für eine malerische Überarbeitung. Es ist pornographischer Film aus den siebziger Jahren, in den sie mit farbigen Filzstiften eingreift, um das Motiv neu zu definieren. Was wie Zensur gedeutet werden könnte, ist jedoch die Erfindung neuer Bildräume und Dialoge, wo die Malerei eine neue Hauptrolle im Film übernimmt.