LOOCK: Wohnmaschine Archive

Lotte Konow Lund




Lotte Konow Lund, Babe, I'm gonna leave you now, 1998



08. März - 13. April 2001

 

Lotte Konow Lund zeigt in der Wohnmaschine verschiedene Videoarbeiten: SELFEXAMINATION (1998), BABY FACE ASSASSIN (1999) und ) VIDEO No. 13 or CRIME AND PUNISHMENT (1999) sowie Zeichnungen (1998-2000).

 

In SELFEXAMINATION - im ersten Raum der Galerie projiziert - wird eine junge Frau von einer Ärztin untersucht. Sie klagt über Schmerzen am ganzen Körper. Alle Gliedmaßen werden einzeln untersucht und im Video mit der Vorsilbe SELF einer Eigenschaft zugeordnet und so betitelt. Daß hier eine Verquickung von physischem Schmerz und psychologischem Drama der Untersuchten vorhanden ist, liegt nahe.

 

Die Verehrung von Fußballstars kann bei den Fans einige Nebenwirkungen nach sich ziehen, das zeigt Lotte Konow Lund in "Baby face assassin” . Hier bringt eine junge Frau der Verlust eines Aufklebers des Fussballstars Ole Gunnar Solskær völlig aus der Fassung. Ihr gesamtes Selbstbewußtsein wird erschüttert, eine völlige Verunsicherung ist die Folge. Mit "Baby face assassin” weist Lotte Konow Lund auf die psychischen Verflechtungen im Starkult hin.

 

Im zweiten Raum der Galerie: Ein Stuhl steht in einer Ecke, darauf ein Monitor mit dem Bildschirm zur Wand. VIDEO No. 13 or CRIME AND PUNISHMENT zeigt eine junge Frau, es ist Lotte Konow Lund selbst, die vor weißem Hintergrund das Wort "unnskyld - Entschuldigung” in den verschiedensten Arten hervorbringt, von aggressiv bis bereuend. Wofür sie sich entschuldigt bleibt unbestimmt. Statt eine Erklärung zu erhalten, sieht sich der Betrachter lediglich selbst in die Ecke gestellt.

 

Lotte Konow Lund agiert in ihren Performances selbst, macht sich zum Objekt, entläßt dabei aber den Betrachter nicht aus seiner Verantwortung als Dialogpartner. Wie in den Performances setzt sie auch in den Zeichnungen ihre psychologischen und physiologischen Untersuchungen fort.