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Peter Rösel - Einige Augenblicke später saßen wir auf unseren Kamelen und jagten in der Richtung des Bildes davon




Peter Rösel, Ausstellungsansicht Wohnmaschine, 2002


3. Mai - 20. Juni 2002

 

"Einige Augenblicke später saßen wir auf unseren Kamelen und jagten in der Richtung des Bildes davon" Der Ausstellungstitel, ein Zitat von Karl May, führt uns ohne Umwege in die Welt von Peter Rösels neuen Arbeiten. Die Ausstellung zeigt Fata Morganen, in Öl auf Leinwand gemalt, so wie er sie in der Wüste von Namibia beobachtet hat.

 

Peter Rösel, der zuletzt mit aus deutschen Polizeiuniformen genähten Topfpflanzen im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main auf sich aufmerksam machte, hat sich diesmal auf die Suche nach der Realität hinter dem Begriff der Fata Morgana gemacht. Über mehrere Jahre hinweg reiste er an verschiedene Wüstenorte, mit dem Ziel, die ephemeren Naturphänomene in Malerei zu bannen.

 

Die delikaten Landschaftsbilder, bei denen eine individuelle Handschrift kaum spürbar ist, sind mit ihrem Titel, der jeweils seitlich aufgemalt wurde, untrennbar verbunden. Er besteht aus den präzisen, per GPS (Global Positioning System) ermittelten, Koordinaten des Standortes, von dem aus die Beobachtung festgehalten wurde.

 

Durch diesen Datencode werden Peter Rösels Bilder nachprüfbar. Ein besonders gewissenhafter Betrachter könnte sein GPS auf "go to: 22°32.92 S - 014°30.68 E - HDG 201°" schalten und sich auf den Weg machen und würde den Standpunkt des Künstlers aufsuchen. Am angegebenen Ort wird er, auf seinem Kamel in die Richtung des Bildes jagend, seinen Erfolg und sein Scheitern zugleich erkennen.

 

weitere Bilder der Ausstellung