LOOCK: Wohnmaschine Archive

Rigo Schmidt, Gavin Tremlett, Dimitris Tzamouranis


 

03. Juni - 31. Juli 2005

 

 

Mit Rigo Schmidt, Gavin Tremlett und Dimitris Tzamouranis präsentiert Wohnmaschine drei junge Künstler, die in ihrer Malerei auf unterschiedliche Weise Realitätsbefragungen vornehmen. Gemeinsam ist ihnen eine Bildsprache, die mit einem figürlichem Realismus operiert. Ihre Suche nach Wirklichkeitsmodellen in der Malerei führt in drei unterschiedliche Richtungen, die aber alle Züge einer zeitgenössischen Skepsis gegenüber eindeutigen Wahrheitsaussagen aufweisen.

 

Rigo Schmidt

1974 geboren in Altenburg, Thüringen

1996-2004 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

lebt und arbeitet in Leipzig

 

Rigo Schmidts kleinformatige, präzise Ölmalereien konfrontieren den Betrachter mit der Darstellungs-modellen von Realität. Anregungen zu seinen Motiven findet Rigo Schmidt in historischen Kuriositäten-kabinetten und wissenschaftlichen Archiven. Er entführt den Blick des Betrachters in vergangene Vorstellungswelten, mit ihrer Inszenierung scheinbarer Objektivität gegenüber Exponaten, Formen von Wissensaneignung und musealer Repräsentation, die gleichzeitig unser heutiges Geschichtsbewußtsein reflektieren.

 

Gavin Tremlett

1977 geboren in Hertford, England

1996 - 1999 Loughborough University School of Art and Design, BA Fine Art

2001 - 2004 Royal Academy Schools, London, Master of Fine Art

lebt und arbeitet in London

 

Gavin Tremletts Malerei arbeitet ebenfalls mit einer akribischen Verstofflichung seiner Bildgegenstände. Mit einem Gestus der an italienischen Manierismus und in seinen Verzerrungen an die Tradition Francis Bacons erinnert, visualisiert Tremlett eine Körperlichkeit, die stark sexuell aufgeladen ist und eine Tendenz zum Unheimlichen besitzt. Tremletts malerische Reflexion figürlicher Vorbilder wird aber dort, wo die Auflösung der Körper beginnt, wo sie durchscheinend und immateriel werden, von einem subtilen Gegensatz begleitet; sie verwandeln sich in Flächen abstrakter Malerei. An der Schnittstelle von inszeniertem Körper und Blick stellt sich dem Betrachter reine Oberfläche als Projektionsfläche entgegen.

 

 

Dimitris Tzamouranis

1967 geboren in Kalamata, Griechenland

1985-90 Academy of Fine Arts, Thessaloniki

1991-94 Meisterschüler, Hochschule der Künste, Berlin

lebt und arbeitet in Berlin

 

Auf großen Leinwänden schafft Dimitris Tzamouranis mit vergleichsweise expressivem Duktus eine Synthese von Realitätsbefragung als Zukunftsvision. Seine Körperbilder versuchen die Manipulierbarkeit und das medial, medizinisch und (gen-)technisch Machbare zu untersuchen. Sie basieren dabei häufig auf historischen, mythologischen oder religiösen Motiven, die angesichts einer veränderten Körper- und Realitäts-wahrnehmung und nicht zuletzt durch das Spiel mit kunsthistorischen Zitatformen rund um Körperbild und Körperpolitiken transformiert werden.