LOOCK: Wohnmaschine Archive

Holly Zausner- UNSEEN




Holly Zausner, Unseen, C-print auf Aludibond, 2007


 

Bode Museum 24. April - 13. Mai 2007

Wohnmaschine 27. April - 16. Juni 2007

 

 

Holly Zausner ist die erste zeitgenössische Künstlerin, deren Arbeit im Bode Museum Berlin ausgestellt wird. Die Filminstallation „Unseen“ wird ab dem 24. April 2007 vier Wochen lang in der florentinischen Basilika des Museums zu sehen sein. Zeitgleich zur Ausstelllung im Bode Museum zeigt die Galerie Wohnmaschine Fotografien Holly Zausners, die mit dem Filmprojekt in Verbindung stehen.

 

Der 15 Minuten lange Film „Unseen“, der auf Super 16mm gedreht wurde, wird im Bode Museum auf einem 7 1/2 Meter großen Bildschirm mit Surround-Sound präsentiert.

 

„Unseen“ ist der letzte Teil einer Trilogie, deren zweiter Teil „Second Breath“ 2005 in der Neuen Nationalgalerie gezeigt und für die Sammlung erworben wurde. Für ihre Trilogie arbeitet Holly Zausner mit Ideen, die die Grenzen von Skulptur, Performance, Film und Fotographie sprengen. Ihr neuer Film „Unseen“ bedient sich einer non-linearen Erzählweise. Sie nutzt den Wechsel verschiedener Geschwindigkeiten, um Vergänglichkeit und Zeit zu thematisieren.

 

Die Künstlerin ist selbst Protagonisten des Films und interagiert mit einer männlichen und einer weiblichen Skulptur, die sie eigens für den Film angefertigt hat. Der Zuschauer begleitet die Künstlerin auf ihrem Weg durch ein nahezu verlassenes, menschenleeres Berlin, in dem seltsame und unerklärliche Dinge passieren: Die Galerie der Künstlerin explodiert, zwei Tiger im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie bedrohen die sie und ein Flugzeug schreibt ein Wort in den Himmel. Wichtige Orte des städtischen Lebens scheinen völlig verlassen, wie etwa der Hauptbahnhof, die Straße des 17. Juni und der Bahnhof Friedrichstraße. Sie findet einen heruntergekommenen Vergnügungspark im ehemaligen Osten der Stadt, ein experimentelles Wohnhaus der 60er Jahre, den verlassenen Kontrollraum einer Stromfabrik. Hin und wieder sieht man ein belebtes Berliner Stadtbild, dabei bleibt jedoch ungewiss, ob es sich nicht lediglich um Rückblenden handelt. Als Protagonistin des Films sucht die Künstlerin bei ihrem Weg durch die Stadt nicht nur nach Antworten auf persönliche Fragen sondern auch nach den ungesehenen Momenten, die der Aufmerksamkeit des kollektiven kulturellen Gedaechtnisses entgehen.

 

„Unseen“ ist ein Film über die heutige Entfremdung und die Bedeutung von Kunst. Ein Film über den Kampf um Bedeutung und den Versuch, Unsichtbares sichtbar zu machen.

 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit umfangreichem Bildteil und einem Essay von Gregor Stemmrich.