LOOCK: Wohnmaschine Archive

Takehito Koganezawa- walk on the slippery side




Takehito Koganezawa, Ausstellungsansicht, Wohnmaschine, 2007



 

14. September – 3. November 2007

 

 

„walk on the slippery side“ ist eine raumfüllende Installation des seit 1998 in Berlin lebenden japanischen Künstlers Takehito Koganezawa (*1974) aus Zeichnungen, Collagen, einer Neonskulptur und kinetischen Objekten. Anordnung und Kombination der einzelnen Elemente liegt eine poetische Konzeption zugrunde, die auf die Tradition der japanischen Dichtungsform des Haiku verweist.

Ein Haiku bildet eine einmalige Situation oder ein einmaliges Ereignis ab. Diese Situation bzw. dieses Ereignis wird als gegenwärtig dargestellt. Die dargestellten Dinge sind Repräsentanten erlebter Momente und der damit verbundenen Gefühle. Objekte werden stellvertretend und symbolhaft benutzt.

 

Die Linie als solche zu thematisieren, sie in verschiedenen Versuchsanordnungen in den Raum zu stellen und in Bewegung zu versetzen, zelebriert Takehito Koganezawa auf dem Blatt Papier ebenso wie mit seinen Neonskulpturen und den kinetischen Objekten.

Bei der Umsetzung orientiert sich Koganezawa an verschiedenen Rhythmen, Bewegungen und Geräuschen, die von alltäglichen Handlungen und Gegenständen erzeugt werden:

 

Zwei Schläuche werden langsam von zwei an der Decke befestigten Motoren gedreht, ein dritter Motor versetzt einen Plastikschlauch am Fußboden in Bewegung. Durch die stetige Drehbewegung verwickelt sich der Schlauch, bis sich die langsam aufgebaute Spannung mit einer plötzlichen geräuschvollen Bewegung löst. Ein viertes Objekt, ein umfunktionierter Ventilator, trägt auf absurde Weise zu einer Symphonie aus Geräuschen und Bewegungen bei, die sowohl von der Gleichmäßigkeit der Rotation der Motoren geprägt ist als auch von der plötzlichen, zufälligen Bewegung der Schnur bestimmt wird.

Wie häufig in Koganezawas Werk sind auch diese Objekte wandelbar und an körperliche, räumliche und zeitliche Bedingungen geknüpft.